RMW Motorsport fehlte das Quäntchen Glück
Es war die 46. Rennveranstaltung des AC Rübenach am Wochenende 19./20. Mai in Liedolsheim. Der Koblenzer Traditionsverein richtete den zweiten der sechs Läufe des Westdeutschen ADAC Kart Cup aus. Mit insgesamt 88 Teilnehmern ging es bei sommerlichen Temperaturen auf die Jagd nach den begehrten Meisterschaftspunkten. Mit einer etwas reduzierten Mannschaft ging das RMW-Motorsport-Team um Teamchef Michael Wangard an den Start.
„Wir sind mit einer verkleinerten Teamstärke nach Liedolsheim gereist. Insgesamt hatten wir sechs Piloten am Start, was uns einen stärkeren Focus auf die einzelnen Schwächen und Stärken ermöglichte“, sagte Fahrercoach Christian Wangard. Mit den beiden X30-Senioren-Piloten, Philipp Menzner und Maximilian Kannenkieser, den beiden OK-Junior—Piloten Theo Oeverhaus und Julien-Noel Rehberg sowie den beiden jüngsten Bambini-Light-Piloten Matti Klasen und Linus Helwig ging es dann am Samstag in die freien Trainings. „Der Samstag verlief nach unserem Geschmack. Alles verlief nach Plan und wir konnten gut mit den Piloten arbeiten. Alle Piloten waren schnell und permanent in den vorderen Rängen anzutreffen“, so Christian Wangard.
Doch alles Trainieren und Testen um das perfekte Setup für die 1.060 Meter von Liedolsheim zu finden, nutzt auch dem besten Piloten nichts, wenn in der Nacht zu Sonntag plötzlich Wasser auf dem Asphalt steht. „Der Regen über Nacht, der auch den ganzen Tag über anhielt, machte unsere Arbeit vom Vortag ein wenig zunichte. Die beiden OK-Junior-Piloten Overhaus und Rehberg fuhr einen sensationellen fünften und sechsten Platz in ihren Zeittrainings, während Maximilian Kannegieser inmitten des Zeittrainings einen technischen Defekt beklagte. Philipp Menzner, der gerade einmal seit einem Jahr im Kart sitzt, belegte ebenfalls einen fantastischen sechsten Rang in der Klasse der X30-Senioren. Unsere Jüngsten, die beiden Bambini-Light-Piloten Matti Klasen und Linus Helwig hatten mit der veränderten Situation am meisten zu kämpfen. Sie kamen in ihrem Zeittraining leider über einen Platz im Mittelfeld nicht hinaus“, erklärte Christian Wangard die Situation.
Die sich abzeichnende Tendenz des Zeittrainings spiegelte sich dann auch in den Rennen wieder. Overhaus und Rehberg zeigten eine starke Vorstellung ihres Könnens, starteten einige starke Überholmanöver und fuhren in ihren ersten Rennen des Wochenendes bei Regen bis auf Platz zwei und fünf. „Das war eine klasse Leistung von Overhaus“, schwärmte Wangard über seinen Schützling und fügte hinzu: „Schade, dass es für ihn im Finale nicht so perfekt lief. Bei über 100 Km/h hatte er einen Abflug und schlug in der Begrenzung ein. Dennoch hat er eine insgesamt Klasseleistung an diesem Wochenende gezeigt. Und auch die Performance von Rehberg, der bei den widrigen Bedingungen anfangs noch so seine Schwierigkeiten hatten, konnte sich mit einem fünften und dem vierten Platz im Finale durchaus zu frieden sein. Eine schöne Steigerung.“
Bei den beiden jüngsten RMW-Piloten ging es unter diesen sehr schwierigen Bedingungen Schritt für Schritt nach vorne. „Das ist generell keine leichten Aufgabe für die Piloten. Im Prinzip haben sie im Zeittraining wieder von vorne angefangen, zu lernen. Da sind die Plätze sechs und acht im Finale allerbestens für sie gelaufen. Es war richtig klasse zu sehen, wie sie sich von Samstag zu Sonntag deutlich gesteigert haben“, sagte Christian Wangard über die Nachwuchspiloten. Spannender als alle anderen machte es dann am Sonntag der Senior Maximilian Kannegiesser. Bei nassen Streckenverhältnissen gingen alle Teilnehmer mit Regenreifen ins Rennen. Bis auf einer. „Maximilian hat gepokert. Er spekulierte auf ein schnelles Abtrocknen des Asphalts und erhoffte sich so einen Vorteil gegenüber seinen Mitbewerbern, wenn er mit den profillosen Sllickreifen ins Rennen ginge. Das ging auch auf. Doch leider erst in den letzten Runden des Rennens. Denn inmitten des Rennens begann es erneut zu regnen. Man muss auch mal etwas riskieren, um etwas zu gewinnen – auch wenn es diesmal nicht aufging“, so der Fahrercoach. Dennoch konnte das Koblenzer Team einen fünften und achten Platz bei den X30-Senioren am Sonntagnachmittag für sich verbuchen.
„Wir sind superzufrieden mit dem Wochenende. Alle Fahrer haben eine absolut perfekte Performance abgeliefert, haben konzentriert gearbeitet und sich stetig verbessert. Was will man mehr. Darum geht es im Motorsport. Immer wieder Lernen und das Erlernte beim nächsten Rennen umsetzten. Wenn das immer wieder und stetig passiert, kommt der Erfolg von ganz alleine“, zeigte sich der Koblenzer Fahrercoach Christian Wangard am Sonntagnachmittag zufrieden.
Doch auch wenn nicht alles so glücklich verlief und die Koblenzer nicht die Ergebnisse einfahren konnten, die sie sich im Vorfeld erhofften, so können sie sich bereits in wenigen Tagen erneut beweisen. Denn dann startet vom 2. bis 3. Juni der dritte Lauf des WAKC im Nordrhein-Westfälischen Harsewinkel.