Volles Haus und viel Action beim Trips-Memorial in Kerpen
Am 9. und 10. September lud der Kart-Club Kerpen zum traditionellen Graf Berghe von Trips Memorial, das seit 1989 alljährlich in Gedenken an den tödlich verunglückten Formel-1-Fahrer Wolfgang Graf Berghe von Trips erinnert.
Rund 140 Teilnehmer fanden sich bei der 2017er-Auflage des Klassikers auf dem Erftlandring ein. Die positive Resonanz war wohl auch der Idee des Veranstalters geschuldet, erstmals auf die Erhebung des Startgelds zu verzichten: Wir sind letztlich zum Schluss gekommen, dass es besser ist, allen Teilnehmer finanziell entgegenzukommen. Daher haben wir uns entschlossen, die Preisgelder zu streichen und stattdessen keine Anmeldegebühr zu erheben“, erklärte KCK-Sportleiterin Christa Fritzsche die außergewöhnliche Aktion, die offensichtlich Früchte trug und ein breites Publikum anzog.
Nahezu jede Klasse war am Start: Bambini light, Bambini, Rok Mini, Rotax Micro, X30 Junioren, Rok Junioren, Rok Youngster, Rotax Junioren, OK Junioren, X30 Senioren, Rok Senioren, Rotax Senioren, OK, KZ2 und KZ2 Gentlemen. Aber auch der Termin im Vorfeld der ACV Kart Nationals und der ROTAX MAX Challenge war gut gewählt, konnten somit doch viele Fahrer das Memorial zu Trainingszwecken nutzen.
Zu den Höhepunkten zählten außerdem zwei Gastserien: Die „Oldtimer“ der Klassik-Karts waren ebenso vor Ort wie auch die „Youngtimer“ der Gentlemen Kart Challenge (GKC). Das sorgte letztlich für ein straffes Programm von insgesamt 21 Rennen. Bereits am Samstag ging es daher kräftig zur Sache auf dem 1.107 Meter langen Kurs, wobei Schauerwetter für schwierige Bedingungen sorgte. Am Sonntag herrschten dann perfekte Rennbedingungen mit viel Sonnenschein und spätsommerlichen Temperaturen.
Spannende Rennen bei den Bambini
Bei den Bambini-Piloten setzte Julien Koch (ADAC HTH) am Samstag auf der nassen Piste des Qualifyings die Bestmarke. In den Rennen konnte der Wehrheimer diesen Vorteil allerdings nicht umsetzen. Er wurde letztlich auf Rang fünf im Endklassement zurückgereicht. An die Spitze schob sich derweil Fabio Rauer (KSM Schumacher Racing Team). Der Stolberger erkämpfte sich einen zweiten Platz und zwei Laufsiege, was ihm den Tagessieg bescherte. Als Zweiter nahm Maximilian Bösing (MSC Langenfeld), der im ersten Durchgang den Sieg einfahren konnte, auf dem Podium Platz, während Piet Matthes (Meier Motorsport) als Dritter jubeln durfte.
In der Wertung der Bambini light war Tom Kalender der Maßstab. Er gewann alle drei Läufe und kassierte damit den Tagessieg vor Sinan Mohr (Dischener Racing) und Daniel Pauls (RTG Kartsport).
Rok Mini / Rotax Micro: Siege für Nehmer und Reis
Max Reis (Kali Kart Germany) diktierte das Tempo im Feld der Rotax Micros. Der Ramsteiner fuhr im Zeittraining die schnellste Runde des gesamten Feldes und kreuzte im Anschluss in allen Rennen als Sieger den Zielstrich. Damit holte er sich eindeutig den Tagessieg vor Lennox Mayr (Dino) und Finn Grube (KartZilla Racing).
In der Wertung der Rok Minis behauptete sich Gino Nehmer (KSM Schumacher Racing Team) an der Spitze des Feldes. Mit drei Siegen fuhr er ungeschlagen zum Tagessieg vor Justin Gerritz (Praga) und Haris Kalic (Tony Kart).
Volles Haus bei den Junioren
Die Gruppe der Junioren stellte mit 29 Fahrern, die in fünf verschiedenen Wertungen auf die Reise gingen, das größte Feld des Memorials.
Im Zeittraining der OK Junioren gab Miroslaw Kravchenko (TR Motorsport) auf regennasser Bahn am Samstag den Ton an. Doch in den Rennen auf trockener Piste verließ ihn das Glück. Er musste sich in den ersten zwei Läufen mit einem Ausfall und einem vierten Rang begnügen. Im letzten Rennen schlug er dann zurück und holte sich Platz eins, was in der Tageswertung aber nur zum zweiten Rang vor Nico Hantke (3G Racing) reichte. Ganz vorne setzte sich Luca Voncken (DS Kartsport) mit zwei Laufsiegen und einem dritten Rang als strahlender Tagessieger durch.
Bei den Rok Junioren führte kein Weg an Maik Neehoff (NRB Team) vorbei. Der Harener siegte in allen drei Läufen vor Jan Unglaub. Damit durften die beiden auch die entsprechenden Spitzenplätze in der Tageswertung ihr Eigen nennen. Als Dritter komplettierte Nico Gnad (Tony Kart) das Podium am Abend. Klare Verhältnisse herrschten auch bei den Rotax Junioren. Hier dominierte Nico Hofmann (Nees Racing) mit einem Dreifachsieg vor Nick Deißler (Deißler Motorsport), der alle Läufe als Zweiter beenden konnte. Position drei im Tagesklassement sicherte sich Enrico Gaffke (RD Karting).
Philipp Damhuis (Team Hemkemeyer) drückte den X30 Junioren seinen Stempel auf. Mit der Maximalpunkzahlt bugsierte er sich souverän zum Tagessieg vor Carl Louis Kölschbach (RMW Motorsport) und Sam Bollacke (Tony Kart). Nick Klein-Ridder (MadCroc) war als Solist in der Wertung der Rok Youngster unterwegs. Er gewann seine Klasse konkurrenzlos und mischte munter im Junior-Feld mit.
Vier Dreifachsieger bei den Senioren
Mike Münch (FA Kart) war der dominante Mann in der OK-Klasse: Vom Zeittraining an lag der Pilot aus Weilerswist an der Spitze und gewann im Verlauf des Wochenendes alle Läufe und folglich auch die Tageswertung. Rang zwei ging an Lukas Horstmann (KSM Schumacher Racing Team) vor Daniel Nabi (RD Racing) auf Position drei.
Bei den Rotax Senioren stand der Sieger mit Michael Cronjäger (RTG Kartsport) von Beginn an fest, da er alleine in seiner Klasse antrat. Ein eindeutiges Kräfteverhältnis herrschte auch bei den Rok Senioren: Gilian Lipinski (KSM Schumacher Racing Team) entschied alle Rennen vor Christian Redzepov (Valier Motorsport) und Nico Hilgers (RTG Kartsport) für sich.
Die Wertung der X30 Senioren lag fest in der Hand von Tom Bollacke (Tony Kart), der sich mit einem Dreifacherfolg zum Tagessieg fuhr. Neben ihm nahmen am Abend Tom Kölsch (RMW Motorsport) und Timo Kischkat (Dutt Motorsport) auf den Positionen zwei und drei des Podiums Platz.
Dresen und Caruso gewinnen bei den Schaltkarts
Eine Überraschung gab es im Zeittraining der Schaltkarts. Auf regennasser Strecke war es Pascal Drewing (van Woeden Racing), der die schnellste Runde drehen konnte. Der KZ2-Neuling war dabei über acht Zehntelsekunden schneller als seine Verfolger. Doch in den Rennen musste der Schaltkart-Rookie der mangelnden Erfahrung Tribut zollen und den „alten Hasen“ den Vortritt überlassen.
Somit übernahm Lokalmatador Andreas Dresen (Kartshop Ampfing) das Zepter. Der Sodi-Pilot lieferte einen lupenreinen Hattrick ab und gewann damit die Tageswertung. Platz zwei ging an Benny Kreitz (CRG / TM) vor Pascal Drewing, der sein KZ2-Debüt noch auf dem Podium beenden konnte.
In der Wertung der KZ2-Gentlemen-Piloten hatte Davide Caruso (Caruso-Racing) die Nase vorn. Mit drei Siegen setzte er sich gegen Mario Buchwald (Tony Kart / TM) und Klaus Biermann (Tony Kart / Vortex) durch.
Maurice Kleer gewinnt Tageswertung der GKC 100
Martin Terheiden (Mach 1 / TM) gab bei den 100-ccm-Piloten zu Beginn den Ton an. Im Qualifying war der Mönchengladbacher bereits über drei Zehntelsekunden schneller als die Konkurrenz. Dies änderte sich auch nicht in den Rennen: Im ersten Lauf siegte Terheiden mit über vier Sekunden und im zweiten Rennen sogar mit fast sieben Sekunden Vorsprung. Doch im letzten Lauf des Tages musste er eine Nullnummer verkraften, die ihn am Ende den sichergeglaubten Tagessieg kostete. Davon profitierte letztlich Maurice Kleer (KleeBusch Racing Team), der sich den Sieg im dritten Durchgang sicherte und so auch den ersten Platz in der Tageswertung holte. Als Zweiter beendete Patrick Eder (Birel / Iame) das Wochenende vor Terheiden, dem immerhin noch der Sprung auf das Podium gelang.
Klassik-Karts: Sieg für Rob Lucassen
Die historischen Karts nahmen die Zuschauer auf eine wahre Zeitreise mit und lieferten mit fast 30 Startern ein imposantes Bild. Da bei „Oldtimern“ kein Rennen, sondern eine Gleichmäßigkeitsprüfung gefahren wurde, stand die Konstanz in allen drei Läufen im Vordergrund. Hier setzte sich am Ende der Niederländer Rob Lucassen (Swiss Hutless / Rotax) vor Heinz Gockel (Mach1 / KZH) und dem Belgier Xavier Coomans (Tecno / Parilla) in der Tageswertung durch.