DLM:Manuel Böttcher triumphiert im Regenchaos
Eines der spektakulärsten Rennen überhaupt gab es für die DLM am Samstag in Lüneburg. Bei Trockenheit gestartet, öffneten sich kurz nach Halbzeit des Rennens die Schleusen und der Regen begann, die Strecke regelrecht zu überfluten. Alle Fahrer zeigten jedoch ihr Können und es gab nur sehr wenige Fahrfehler. Jedoch gaben einige Karts bedingt durch die Wassermassen den Geist auf. Deshalb konnte auch das im Anschluss geplante zweite Rennen nicht statt finden. Dieses wird am kommenden Wochenende an gleicher Stelle nachgeholt, dann hoffentlich bei strahlendem Sonnenschein.
Doch kommen wir zum sportlichen Teil. Als großer Sieger setzte sich erstmals Manuel Böttcher durch. Von Beginn an war er in der Spitzengruppe zu finden. Sicher machte es ihn nicht sonderlich zuversichtlich, als dann der Regen kam. Denn vor wenigen Wochen in Kirchlengern sah es noch so aus, als könne man Böttcher nicht gerade zu den Regenexperten unter den DLM-Fahrern zählen. Doch dieses Mal war der Gesamtdritte im Regen sehr zügig unterwegs. Man muss allerdings auch zugeben, dass er dabei auch vom Pech eines anderen Fahrers profitieren konnte. Denn Marlon Koller, der bereits bei der vorigen Veranstaltung auf der Strecke von Embsen triumpfhieren konnte, führte bereits mit über zehn Sekunden Vorsprung, als es wenige Runden vor Schluss zum Drama kam. Der Braunschweiger musste sein Kart abstellen und war am Boden zerstört, auch wenn es am Ende noch zum neunten Platz reichte.
Große Freude auch auf Platz Zwei. Der Berliner Yves Hollmann zeigte schon im Trockenen ein tolles Rennen und hielt sich unter den besten Fünf. Dann kam der Regen, und einmal mehr zeigte Hollmann, dass er ein wahrer Regenspezialist ist. Er fuhr vor bis auf einen Podestplatz und schlussendlich reichte es gar zum sensationellen Zweiten Platz. Kurzfristig wähnte der schwerste Fahrer im gesamten Feld sich bereits als Sieger. Doch er passierte Manuel Böttcher erst in der Auslaufrunde, nachdem auch dieser sein Kart abstellen musste. Überhaupt zeigte sich bei diesen Witterungsbedingungen einmal mehr, dass das Gewicht in diesem Fall eine untergeordnete Rolle spielt. Das zeigte Max Voß, der mit knapp 100 Kilogramm an den Start ging. Er qualifizierte sich im hinteren Mittelfeld, zeigte im Regen dann aber eine starke Aufholjagd und fuhr als Dritter auf das Podium. Im Regen war er dabei einer der Allerschnellsten.
Ein starkes Rennen zeigte auch Nico Grafentin. Vor dem vorgeschriebenen Kartwechsel lag er gar in Führung. Bei nasser Fahrbahn konnte der junge Neustädter seine gute Ausgangslage dann aber leider nicht ganz umsetzen und verpasste knapp das Podium. Dennoch sicherte er sich mit Platz Vier den Sieg im Jugend-Cup für Fahrer bis 16 Jahre. Auch Matthias Hanitsch musste sein Kart abstellen, hatte aber bereits die Ziellinie überquert und sicherte sich so einen tollen fünften Platz. Seine Teamkollegen Martin Herpichböhm auf Platz sechs und Ben Zet auf Platz Sieben rundeten ein tolles Rennen für das Team Bernsteinsee ab. Absolut Schnellster im Regen war Gaststarter Daniel Vermehren. Doch auch er musste sein Kart in den letzten Umläufen abstellen und sich mit Platz Acht zufrieden geben. Neunter wurde wie schon erwähnt Unglücksrabe Marlon Koller. Die Top Ten wurden abgerundet durch Bernhard Unger, der nach einer längeren Pause zum ersten Mal in der laufenden Saison am Start war. Rang elf sicherte sich der Bremer Mario Jelenc, der als einer der wenigen sein Kart am Laufen halten konnte. Enttäuschung auch beim anderen Bremer im Feld, Thies Ahrens. Lange vorne mit dabei, musste er ein gutes Ergebnis gegen Platz Zwölf tauschen. Auch ihm gelang es nicht, sein Kart ins Ziel zu bringen. Platz 13 und damit der letzte Fahrer in Wertung war Dennis Liekefett. Der erste Fahrer, der Probleme mit dem Kart bekam, war unterdessen André Hagen – er kam nicht in die Wertung. Ebenso wie Moritz Gorges, der vorzeitig die Box ansteuerte.