Kart-WM in Wackersdorf: Das sind die deutschen Favoriten
Riesenbeteiligung schnürt Hoffnungen auf den ersten Titel
Wenn es am 10. September auf dem Prokart Raceland im Zuge der CIK-FIA Kart-Weltmeisterschaft so richtig zur Sache gehen wird, dann werden die vielen deutschen Teilnehmer alles daransetzen, auf heimischem Boden zum ersten Mal einen WM-Titel zu ergattern. Ein Blick auf die jeweiligen Favoriten der zwei Klassen zeigt: Deutschland kann die WM durchaus gewinnen. Ein Favoritencheck.
Insgesamt 177 Fahrerinnen und Fahrer haben sich für das Saisonhighlight in Wackersdorf angemeldet. Es wird die 53. Auflage der CIK-FIA Kart-Weltmeisterschaft sein. Wie schon 2011 wird das Zusammentreffen der internationalen Top-Piloten auf deutschem Boden stattfinden. Eigentlich ein perfekter Rahmen, um den ersten WM-Titel überhaupt einzufahren. In der KZ- und KZ2-Klasse sind viele deutsche Piloten unterwegs. Jeder rechnet sich seine Chancen aus.
Als amtierender Europameister reist Leon Köhler mit großem Selbstvertrauen auf das 1.190 Meter lange Prokart Raceland. Natürlich ruhen viele deutsche Hoffnungen auf seinen Schultern, zur WM wechselt er aus der KZ2 in die KZ-Klasse. Mit einer gesunden Mischung aus dem Schwung des EM-Titels und einer gewissen Demut vor den international top erfahrenen Gegnern hat Köhler beste Chancen, nach dem Gewinn der Europameisterschaft auch die Weltmeisterschaft zu gewinnen.
Auch Andre Matisic startet bei den KZ-Piloten und will für Furore sorgen. In der Deutschen Schaltkart Meisterschaft ist er aktuell bester Deutscher und geht mit der Empfehlung vom Gewinn der Deutschen Kart Meisterschaft 2013 und des ADAC Kart Masters 2016 in das Event in Wackersdorf. Sein Landsmann Patrick Kreutz ist in dieser Saison bei den Schaltkart-Fahrern ziemlich gut unterwegs. Im letzten Jahr wurde er Dritter im DMSB Schaltkart Cup und stieg in die Deutsche Schaltkart Meisterschaft auf. Hier konnte er schon das ein oder andere Ausrufezeichen setzen.
Ein Comeback der besonderen Art wird in Wackersdorf vor allem Stefan Haak feiern. Schon im Jahre 1996 feierte er den Gewinn der Europameisterschaft bei den Schaltkarts und krönte damals eine Saison, die ihn auch zum deutschen Meister bei den Schaltern machte. In dieser Zeit führte kaum ein Weg an Haak im internationalen Schaltkart-Sport vorbei. Auch heute noch ist mit dem Routinier durchaus zu rechnen, der versuchen wird, seine ganze Erfahrung auszustrahlen und davon zu profitieren.
118 Piloten der Extraklasse werden zum Duell in der KZ2-Klasse erwartet. Dabei machen 23 deutsche Fahrer rund ein Fünftel des gesamten Teilnehmerfeldes aus – eine Riesenbeteiligung. Das ist auf Grund der Tatsache, dass die WM auf heimischen Boden stattfindet natürlich sehr erfreulich für die Veranstalter in Wackersdorf. Dass es am Ende zum Titel reichen wird, kann niemand voraussagen. Jedoch können sich die deutschen Piloten berechtigte Hoffnungen auf ihre Chance machen. Denn diese wird es auf jeden Fall geben – wenngleich die Mission Titelgewinn nicht einfach werden wird. Und das hat vielschichtige Gründe.
Zum einen sind in dem großen Teilnehmerfeld natürlich auch Piloten am Start, die in ihrer Karriere schon zahlreiche Welt- und Europameistertitel gesammelt haben. Zum anderen erschwert auch der Modus der WM das Unterfangen. Denn: Aus dem großen Pool an Fahrern werden letztlich nur die besten 34 für den finalen Wertungslauf zugelassen. Genau hier liegt dann sowohl Chance als auch Risiko. In nur einem Rennen entscheidet sich die gesamte Weltmeisterschaft. Wer dann auf den Punkt genau da ist, hat den Titel in greifbarer Nähe. Dafür gibt es auch deutsche Kandidaten.
Alexander Schmitz gewann im Jahre 2015 die Deutsche Schaltkart Meisterschaft. Damals trug er die Farben von Tony Kart. Passend zur diesjährigen Weltmeisterschaft fährt er wieder mit Tony Kart und hofft, dass sich das gute Omen am Ende auch bestätigen wird. Auch Mach1-Werksfahrer Daniel Stell ist bei den Schaltkart-Fahrern schnell unterwegs und geht mit der Empfehlung vom ADAC Kart Masters-Titel 2015 in das Event. Nicht zu unterschätzen ist ebenfalls Maximilian Paul, der in diesem Jahr vorrangig internationale Erfahrungen sammelte und als EM-Starter durchaus Ausrufezeichen setze.
Eine interessante Konstellation bilden auch Dominik Schmidt und Moritz Horn. Schmidt, eigentlich der Schrauber von Horn, wird sich am 10. September höchstpersönlich ins Kart setzen, um gegen Moritz Horn anzutreten. Beide konnten in der Vergangenheit ihr fahrerisches Vermögen unter Beweis stellen. Aber auch die weiteren deutschen Teilnehmer Ronny Tabakovic, Nico Jöcker, Stefan Ott, Tobias Mähler, Toni Tschentscher, Alessio Curto,Valentin Wiesender, Felix Windfellner, Tobias Binder, Stephen Stumpf, Rick Hartmann, Robert Jahnsmüller, Christian Eisenbeis, Axel Ausländer, Markus Pschick und Tom Lorkowski kennen sich bestens auf der Rennstrecke in Wackersdorf aus und werden ihre Chance suchen.
Der Heimvorteil beflügelt die deutschen Piloten im Vornherein. Wenn sie sich weiterhin bis zum 10. September gewissenhaft auf die Strecke und die Gegner einstellen sowie sich auf ihre eigenen Stärken fokussieren, dann könnte es in diesem Jahr zum ersten WM-Titel für Deutschland im internationalen Kartsport reichen. Genügend Kandidaten gibt es auf jeden Fall.