Team Wangard auch in Schaafheim nicht zu bremsen
Mit zwölf Nachwuchs-Rennfahrern im Gepäck reiste das Koblenzer RMW Motorsport Team am letzten Wochenende zum Westdeutschen ADAC Kart Cup ins hessische Schaafheim. Die 1.022 Meter lange Strecke läutete damit das fünfte der insgesamt sechs Rennwochenenden ein. Läutete es auch die ersten Vorentscheidungen in der Meisterschaft 2017 ein? Dazu Christian Wangard, Coach und Dateningenieur: „In diesem Jahr sind wir in den Klassen Bambini, X30 Junioren und Senioren sowie in der ROK an den Start gegangen. Unsere jüngsten Fahrer sind gerade einmal 8 Jahre alt. Umso stolzer sind wir, dass wir in fast allen Klassen ein großes Wörtchen in der Meisterschaft mitsprechen können.“
Am Freitag fanden die freien Trainings in Schaafheim unter schwierigen Bedingungen statt. Es regnete den ganzen Tag wie aus den berühmten Eimern. Und auch wenn sich dadurch das Wetter für eindeutige Bedingungen entschied, die Wassermenge auf der Strecke sorgte bei dem ein oder anderen Fahrer im Team für Verunsicherung in der Linienwahl. Doch die Datenauswertung ließ Christian Wangard nur eine Wahl. Samstag- und Sonntagmorgen ging es für alle RMW-Piloten zu einem Trackwalk. „Es ist für einen jungen Fahrer nicht leicht, auf permanent wechselnde Bedingungen zu reagieren. Sich da immer richtig zu entscheiden, obwohl ein großes Fragezeichen über dem Helm mitfährt, bedarf viel Erfahrung. Aus diesem Grund ist es oftmals viel besser, mit den Fahrern raus auf die Strecke zu gehen, um dann mit ihnen zu klären, wie fahre ich die Kurve unter welchen Bedingungen an, wo kann ich am besten überholen, wo muss ich mich ein bisschen breit machen, um nicht überholt zu werden“, erklärte Coach Christian Wangard und fügte hinzu: „Der Erfolg stellte sich bei dem ein oder anderen Fahrer bereits im Zeittraining ein. Leider noch nicht bei allen Fahrern, aber wir arbeiten daran.“ Besonders profitiert von dem Trackwalk hatte anscheinend der Wiesbadener Pilot Max Rosam, der mit seinen 14 Jahren im RMW-Team bereits zu den erfahrenen Junioren zählt. Denn pünktlich zum Zeittraining war er mental so stark, dass sich alle anderen Fahrer an diesem Wochenende an ihm messen mussten. Poleposition im Zeittraining und Gewinner beider Rennen am Sonntag. Was für eine beeindruckende Vorstellung des 14-Jährigen. Für den 15-jährigen Marcel Schminke aus Bad Wildungen dagegen wartete an diesem Wochenende eine heikle Aufgabe. Am Samstag während des freien Trainings kam der Youngster von der Strecke und schlug mit seinem Rennkart in einen Reifenstapel ein. Dazu sagte Christian Wangard: „Wenn ich das mal so ausdrücken darf: ein unglücklicher Zeitpunkt für Marcel. Wir befinden uns mit ihm auf der Zielgeraden in der Meisterschaft und Marcel führt diese an. Das Verzwickte daran – ausgerechnet seine beiden Teamkollegen wollen ihm den WAKC-Titel 2017 streitig machen.“ Doch mit einer beachtlichen Leistung verabschiedete sich der Youngsters am Sonntag aus Schaafheim. Platz vier im freien Training, Platz fünf im Zeittraining sowie Platz drei und zwei in den beiden Rennen sicherten ihm den dritten Platz in der Tageswertung. Die Führung in der Meisterschaftstabelle hat er somit verteidigt. Bei den Senioren siegte auch an diesem Wochenende wieder der 16-jährige Rimbacher Maximilian Kannegießer. Als Erfolgsgarant für das Koblenzer Familienteam startete er mit einem dritten Platz im Zeittraining, bevor er dann beide Rennen am Sonntag für sich entschied. „Es ist unglaublich toll zu sehen, wie sich die Arbeit mit den jungen Piloten auszahlt. Das ist für mich der Grund, warum ich den Motorsport so liebe. Einen Teil ihrer Entwicklung mitzuerleben, ja sogar daran beteiligt zu sein“, zeigte sich Christian Wangard am Sonntagnachmittag erfreut und erklärte die kommenden Rennen: „Wir befinden uns seit Schaafheim mitten im Kampf um die Meisterschaft. Und auch wenn wir sehr stolz sind zu sehen, dass sich unsere Arbeit mit den Piloten auszahlt, umso schwieriger wird es für uns als Team, gleich mit drei Fahrern in der Klasse der Junioren um den Titel zu kämpfen. Denn Marcel Schminke, Vincent Smykla und Max Rosam liegen nur einen Wimpernschlag auseinander. Alle drei können sich beim Finale in Wittgenborn den Titel schnappen.“
Spannend wird es für das Koblenzer Wangard-Team in den kommenden Wochen allemal. Viele Entscheidungen in den einzelnen Serien stehen an. Und so packen die Pfälzer vom RMW Motorsport Team als Nächstes ihre Koffer für das Finale des Westdeutschen ADAC Kart Cups. Es findet am 3. September im hessischen Main-Kinzig-Kreis in Wittgenborn statt. Anschließend geht es vom 23. bis 24. September für den ADAC Kart Cup auf die hochmoderne Kartsportanlage von Wackersdorf in der Oberpfalz, bevor es sie eine Woche später erneut nach Wackersdorf zieht. Dann jedoch zum Finale der ADAC Kart Masters. Und auch der Bundesendlauf, der das Saisonende 2017 einläutet, findet vom 7. bis 8. Oktober auf dem Prokart Raceland in Wackersdorf statt.