X30 Euro: Wackersdorf läutet Endspurt ein
Wackersdorf war vom 20. bis 23. Juli 2017 Schauplatz der X30 Euro Series. Das Prokart Raceland in Wackersdorf begrüßte rund 90 Piloten, die beim vorletzten Saisonlauf der X30-Europameisterschaft in den Klassen Mini, Junioren und Senioren an den Start gingen. Auch die deutsche Delegation wuchs zum Heimspiel deutlich an und mischte die internationale Konkurrenz kräftig auf – auch wenn manche Leistung am Ende nicht belohnt wurde. Wechselhaftes Wetter hatte zudem Regen im Gepäck und sorgte besonders am Finaltag für zusätzliche Spannung.
Mini: Ugo Ugochukwu räumt ab
Ugo Ugochukwu (GK Racing Team) war der Mann der Stunde bei den Minis. Der US-Amerikaner diktierte das Tempo von Beginn an. Zeittraining, Vorläufe und beide Finalsiege gingen am Ende an den Energy-Piloten. Dahinter komplettierten der Niederländer Laurens van Hoepen (WJS Racing) und der Spanier Maximus Mayer (Fusion Motorsport) das Podium. Der einzige Deutsche im 13-köpfigen Feld war Arthur Torthum (TR-Motorsport). Er konnte sich teilweise im Vorderfeld behaupten, was er mit Rang drei im Prefinale bewies. Im Finale musste er eine Zeitstrafe in Kauf nehmen und sich mit Position sieben begnügen.
Junioren: Doppelsieg für Georgi Dimitrov
Unter der Abwesenheit der Meisterschaftsführenden Christopher Lulham (Piers Sexton Racing), der es bevorzugte bei der parallel ausgetragenen OK-Junioren EM in Finnland zu starten, setzte der Brite Kai Askey (Fusion Motorsport) die Bestzeit im Qualifying. Auch nach den Heats verteidigte er den Platz an der Sonne. Der Finaltag brachte dann aber die Wende und Askey wurde vom Thron verdrängt. Sein Landsmann und Stallgefährte Georgi Dimitrov (Fusion Motorsport) übernahm das Zepter und gewann sowohl das Prefinale als auch das Finale. Hinter dem Doppelsieger sorgten die Briten Angus Moulsdale (Fusion Motorsport) und Sean Butcher (MBR) für einen Dreifachsieg des Vereinigten Königreichs.
Aus deutscher Sicht holte Gerrit Hartwig (RS Motorsport) das beste Ergebnis. Er war das gesamte Wochenende in Schlagdistanz zu den Top-Ten unterwegs, musste aber im Prefinale einen Ausfall verkraften. Dennoch kämpfte er sich im Finale trotz einer Zeitstrafe auf den beachtlichen elften Schlussrang vor. Sein Landsmann Christian Wilken (Exprit) konnte im Prefinale noch mit Platz 13 aufhorchen lassen, bevor er im Finale vorzeitig die Segel streichen musste. Auch Daniel Gregor (Team Zinner) kam nicht unbescholten durch. Er schied im Prefinale aus, holte sich dann aber Rang 15 im Hauptrennen.
Senioren: Bestzeit für Fritsch – Sieg für Schöll
Im riesigen Feld der Senioren, das stattliche 52 Teilnehmer zählte, sorgte der Deutsche Valentino Fritsch (Zinner / Pro Kart) für Furore. Vor heimischer Kulisse markierte der Youngster die Bestzeit im Qualifying und startete als Favorit in die Vorläufe. Auch hier konnte der Tony-Kart-Pilot eine starke Leistung abrufen und sich auf Rang zwei hinter dem Österreicher Nicolas Schöll (Strawberry Racing) platzieren. Doch in den entscheidenden Hauptrennen verließ Fritsch das Glück: Mit einer Zeitstrafe rutsche der Lokalmatador auf Rang 18 ab. Immerhin betrieb er im Finale mit Rang zehn noch Schadensbegrenzung. Zugleich sorgte er für das beste Deutsche Ergebnis und die schnellste Rennrunde des gesamten Wochenendes.
An der Spitze gab zunächst John Norris (MLC Motorsport) den Ton an. Der Ire siegte im Prefinale vor den Titelfavoriten Brett Ward (Evolution) und Mark Kimber (Strawberry Racing) aus Großbritannien. Im Finale meldete sich dann Nicolas Schöll eindrucksvoll zurück. Der Österreicher holte seinen ersten Triumph in der X30 Euro Series und verwies Mark Kimber und Brett Ward auf die Ehrenplätze des Podium.
Verhalten lief das Heimspiel für die weiteren Deutschen: Während Javin Lewis Seyhan (Redspeed), Nadja Franziska Hauber (Nees Racing), Maximilian Dappert (TR-Motorsport), Luca-Sandro Trefz (Team Zinner) und Sophie Hofmann (Team NKS) im Hoffnungslauf den Sprung in die Finalrennen verpassten, lösten Timo Hochwind (Michael Sedlmeyr Motorsport), Jan Philipp Springob (HTP Kart Team), Patrick Degenbeck (RS Motorsport), Patrick Geissler (Michael Sedlmeyr Motorsport) und Felix Wischlitzki (RS Motorsport) ihr Ticket für die nächste Runde.
Letztlich konnte Patrick Degenbeck (RS Motorsport) als 20. und 13. der Finalläufe noch zwei solide Ergebnisse einfahren. Timo Hochwind fiel im Prefinale aus und kam im Abschlussrennen nicht über Position 28 hinaus. Patrick Geissler wurde als 26. und 27. gewertet und lag damit jeweils hinter Landsmann Felix Wischlitzki, der die Positionen 23 und 19 belegte. Jan Philipp Springob kassierte gleich in beiden Finals eine Zeitstrafe und musste sich mit den Plätzen 25 und 23 begnügen.
Im Hinblick auf die Meisterschaft ist noch in keiner Klasse eine Entscheidung gefallen. Die Champions werden also erst beim großen Finale gekürt werden. Dieses findet vom 14. bis 17. September 2017 in Castelletto (IT) auf der Piste von 7 Laghi statt.