Deutsche in Top-Fünf bei Europameisterschaft
Starke Vorstellung bei Rennen in Spanien
Die CIK-FIA Europameisterschaft der Klassen KZ, OK und OK Junior war am vergangenen Wochenende in aller Munde. Öffentlich wurde der neue Fernando Alonso Circuit von Fahrern und Teams kritisiert. Am Ende ging es in Spanien aber auch noch sportlich zur Sache und die deutschen Akteure mischten ganz vorne mit.
Eine Premiere feierte die CIK-FIA am vergangenen Wochenende. Erstmalig gastierte ein Rennen zur Kart Europameisterschaft auf dem neuen 1.390 Meter langen Alonso Circuit im Norden Spaniens. Doch schon vor dem Saisonstart sorgte die Streckenführung für Aufregung. Eine Schicken-Kombination mit hohen Curbs stellte besondere Anforderungen an Mensch und Maschine. Die Kritik wurde jedoch nicht erhört und so wurde die EM zu einer wahren Materialschlacht. Schon nach den freien Trainings am Freitag klagten fast alle Teams über krumme Chassis und Achsen. Zahlreiche Fahrer kämpften zusätzlich mit Rippenproblemen, der vierfache Weltmeister Davide Foré zog sogar seinen Start in der Schaltkartklasse KZ zurück.
Eine offene Kritik äußerte der ehemalige Formel-1-Pilot Ralf Schumacher per Facebook. Darin prangerte der Teamchef des KSM Schumacher Racing Teams die Offiziellen an. Streckeninhaber Fernando Alonso ließ es sich nicht nehmen aus Kanada eine Antwort zusenden. Letztlich arrangierten sich aber alle Fahrer mit den vorherrschenden Bedingungen und zeigten vor einer beeindruckenden Zuschauerkulisse aufregenden Kartsport. Insgesamt waren 129 Teilnehmer aus 26 Nationen vertreten.
Bei den Schaltkarts knüpfte der Italiener Paolo de Conto (CRG/TM) an seine tolle Vorstellung der ersten beiden Rennwochenenden an. Der amtierende Weltmeister führte das Klassement nach den Heats an und ging als großer Favorit in das Finale. Bei teilweise wechselhaftem Wetter lieferte er sich im entscheidenden Lauf einen tollen Fight mit dem Niederländer Bas Lammers (Sodi/TM). Letztlich behielt De Conto aber die Oberhand und sorgte damit schon für eine kleine Vorentscheidung im Titelkampf. Hinter dem Duo komplettierte Marijn Kremers (BirelART/Parilla) als Dritter das Siegerpodium.
Mit 58 Youngsters war das Feld der OK Junior hochkarätig besetzt. Der Brite Christopher Lulham (Tony Kart/Parilla) erwischte den besten Start in das Renngeschehen. Sowohl im Qualifying als auch in den Heats lag er an der Spitze und hatte vor dem Finale die beste Ausgangslage. In diesem meldete sich aber der Italiener Mattia Michelotto (Zanardi/Parilla) zu Wort. Aus der 16. Startposition kämpfte er sich nach vorne und feierte einen beachtlichen Sieg. Einen guten dritten Platz holte Harry Thompson (FA Kart/Votex).
Stark unterwegs war ADAC Stiftung Sport-Schützling Hugo Sasse (CRG/Parilla). Als 31. schaffte er als einziger Deutscher den Einzug in das Finale und lieferte in diesem eine unglaubliche Vorstellung ab. Runde um Runde überholte der Youngster seine Kontrahenten und wurde letztlich als starker Fünfter abgewinkt. Nicht ins Finale schaffte es der zweite Deutsche Donar Nils Munding (CRG/Parilla) – als 42. schied er vorzeitig aus.
Stark unterwegs waren die Deutschen auch in der Kategorie OK. Niki Krütten (FA Kart/Voretx) und Hannes Janker (CRG/Parilla) belegten nach dem Zeittraining Platz zwei und drei. In den Vorläufen zündete Janker dann den Turbo und gewann alle vier Rennen. Als Polesetter trug er vor dem Finale die Favoritenrolle und machte berechtigte Hoffnungen auf einen deutschen Sieg. In den ersten Runden des Finales kam es jedoch zu einem Krimi. Einsetzender Regen wirbelte die Wertung durcheinander. Janker schied vorzeitig aus und der Traum vom Sieg platzte. Dieser ging an Lokalmatador Pedro Hiltbrand (Tony Kart/Vortex) gefolgt von Tom Joyner (Zanardi/Parilla) und David Vidales (Tony Kart/Vortex).
Ein tolles EM-Comeback feierte Luca Lippkau (Zanardi/Parilla). Während der Rekener noch beim ersten Durchgang fehlte, zeigte er nun seine Klasse und gehörte bereits während der Heats zu den vorderen Fahrern. Auch im Finale mischte er auf den Spitzenpositionen mit und sah die Zielflagge als Fünfter. Eine anschließende Spoilerstrafe warf ihn zwar noch auf Platz zehn zurück. Ebenfalls das Ziel sah Niki Krütten als 21. Die beiden weiteren Deutschen Janker und David Schumacher (Tony Kart/Vortex) schieden hingegen vorzeitig aus.
Weiter geht es in der EM Anfang Juli im französischen LeMans.