ROTAX Winter Cup kürt erste Qualifikanten für Grand Finals
Bereits zum achten Mal fand vom 10. bis 12. Februar 2017 der ROTAX MAX Winter Cup statt. Über 90 Teilnehmer fanden den Weg ins spanische Valencia, um sich dem ersten große Kräftemessen der internationalen ROTAX-Elite zu stellen. Der 1.428 Meter lange Kurs des Kartódromo Internacional Lucas Guerrero Chiva bot wie schon im Vorjahr eine perfekte Grundlage für spannende Rennen, die zum Teil unter nassen Bedingungen bei unbeständigem Wetter ausgetragen wurden.
Neben den prestigeträchtigen Siegen des ROTAX Winter Cups ging es in Valencia erstmals auch um drei Tickets für die ROTAX MAX Grand Finals 2017 in Portugal im November. Am Ende durften sich Xavier Handsaeme (Junioren), Jordan Brown-Nutley (Senioren) und Oriol Dalmau Caballero (DD2) über die frühzeitige Qualifikation für das Weltfinale freuen.
Klein aber fein: Premiere der Minis
Erstmals wurde die Mini Klasse beim ROTAX MAX Winter Cup ausgeschrieben, die mit sechs Teilnehmern noch schwach besetzt war. Die Ehre der ersten Pole-Position wurde Diaraf Keinde (Darren Brown) zuteil. Der Youngster gab im Qualifying den Ton an, bevor er in den Vorläufen abrutschte. Fortan übernahm der Pole Oli Pylka (Uniq Racing) das Zepter, indem er sich nicht nur die Spitze nach den Vorläufen erkämpfte, sondern im Anschluss auch beide Finalsiege kassierte. Diaraf Keinde sicherte sich im Finale den zweiten Platz vor dem Ungar Balázs Valint (Hargitai Racing) auf Position drei.
Beachtlich schlug sich auch der Deutsche Gianni Andrisani (RS Competition), der sein internationales Debüt gab. Im Zeittraining musste er sich mit Position fünf begnügen. In den verregneten Heats zeigte er sich dann in bestechender Form und katapultierte sich auf Platz zwei im Heat-Ranking nach vorne. Auch im Prefinale lag er gut im Rennen, erhielt jedoch im Nachhinein eine Zeitstrafe wegen Abkürzens. Im Finale erkämpfte sich Andrisani den soliden vierten Schlussrang.
Doppelsieg für Xavier Handsaeme bei den Junioren
Das Feld der 27 Junioren hatte zunächst Luca Leistra (Bouvin Power) unter Kontrolle. Der Belgier war im Qualifying über eine Zehntelsekunde schneller als die Konkurrenz und konnte auch in den Vorläufen zwei Siege einfahren. Ein achter Platz trübte seine tadellose Bilanz jedoch und warf ihn im Zwischenklassement auf Position zwei hinter den Niederländer Tijmen van der Helm (JJ Racing) zurück. Doch auch ihm war der Platz an der Sonne nicht lange vergönnt, war es doch letztlich Xavier Handsaeme (Bouvin Power), der sich in den Finalrennen trotz harter Gegenwehr der Konkurrenz mit einem Doppelsieg in Szene setzen konnte. Hinter dem Belgier landeten der Finne Luka Nurmi (KM Hungary Sportegyesulet) und der Niederländer Mike van Vugt (JJ Racing) auf den Ehrenplätzen.
Senioren: Jordan Brown-Nutley gewinnt Finale
Äußerst ausgeglichen ging es im Feld der 34 Senioren zur Sache: Der Ungar Zsombor Kovacs (KMS Europe) diktierte das Geschehen im Zeittraining, bevor er nach den Heats vom Finnen Lauri Leppa (Heikki Väisänen) abgelöst wurde. Dieser musste sich im Prefinale mit Rang zwei begnügen, bevor er im Finale wegen einer Zeitstrafe hoffnungslos zurückfiel. Dafür nutzte Jonathan Hoggard (KR-Sport) die Gunst der Stunde: Der Brite sicherte sich den Sieg im Prefinale und ging als Favorit ins Hauptrennen. Hier rutschte er aber auf den undankbaren vierten Platz ab. Als Sieger kreuzte sein Landsmann Jordan Brown-Nutley (Dan Holland Racing) den Zielstrich vor dem Belgier Felix Wargé (Marc Wargé) und Zsombor Kovacs.
Neuland betrat der Deutsche Tamino Bergmeier (JJ Racing), der seine Premiere bei den Senioren feierte. Der Youngster aus Melle kam sofort gut in Fahrt und überzeugte im Zeittraining mit Position fünf. Dieses Ergebnis konnte er auch in den Heats – nicht zuletzt auch mit einem Sieg – bestätigen, bevor er in den Finalrennen Federn lassen musste. Als Siebter und 16. konnte er mit seinem Senioren-Einstand dennoch zufrieden sein.
DD2: Spanischer Zweikampf
Die Königsklasse wurde von Beginn an vom Zweikampf der beiden Spanier Jorge Carlos Pescador (Praga Official Racing Team) und Oriol Dalmau Caballero (Motorclub Deportivo Creixell) geprägt. Während Pescador im Qualifying und den Heats an der Spitze lag, schlug Dalmau Caballero am Finaltag zurück. Er gewann beide Rennen vor seinem Landsmann. Als Dritter durfte der Pole Pacper Bielecki (Inter Cars Karting Team) auf das Podium steigen. Als bester DD2-Masters-Pilot wurde Slawomir Muranski (Wyrzykowski Motorsport) aus Polen abgewinkt.
Marcel Schirmer (RS Competition), der die deutschen Farben vertrat, schaffte im Zeittraining als Neunter den Sprung in die Top-Ten. In den Vorläufen steigerte er sich auf den siebten Platz, den er in den Finalrennen nicht ganz umsetzen konnte. Am Ende sah er zweimal als Zwölfter die Zielflagge.
Nach dieser Generalprobe blickt die ROTAX-Szene bereits auf den Saisonstart der ROTAX MAX Euro Challenge. Das erste Rennen des Jahres findet vom 29. März bis 2. April 2017 in Genk (BE) statt.