Erste Entscheidung in der DKM gefallen
Hitzeschlacht in der Magdeburger Börde
Die Motorsport Arena Oschersleben begrüßte am vergangenen Wochenende 104 Fahrerinnen und Fahrer zum vorletzten Rennen der höchsten deutschen Kartrennserie. Bei hochsommerlichen Temperaturen lieferten sich die Akteure packende Rennen und kürten mit Paavo Tonteri den neuen Deutschen Kartmeister. In den anderen Klassen ist hingegen noch alles offen.
Nach einer langen Sommerpause ging es wieder rund in der Deutschen Kart Meisterschaft. 104 Teilnehmer aus mehr als 20 Nationen reisten in den vier Prädikatsserien DKM, DJKM, DSKM und DSKC zu den Wertungsläufen sieben und acht in der Motorsport Arena Oschersleben. Für beste Bedingungen sorgte diesmal das Wetter – an allen drei Renntagen schien die Sonne und bescherte hochsommerliche Temperaturen.
Die Felder hingen wieder gewohnt eng zusammen auf dem 1.018 Meter langen Kurs und vor allem auf der langen Start-Ziel-Gerade gab es aufregende Windschattenduelle. Am Ende setzten sich Max Tubben (DSKC), Leonardo Marseglia, Dennis Hauger (beide DJKM), Jorrit Pex, Stan Pex (beide DSKM) und Paavo Tonteri (DKM) als Laufsieger durch. Auch im Titelkampf gab es eine erste Entscheidung, der Finne Tonteri sicherte sich den vorzeitigen Titel in der Deutschen Kart Meisterschaft.
DSKC: Max Tubben feiert Doppelsieg
Ein perfektes Wochenende erlebte der Niederländer Max Tubben (CRG Holland). Bereits am Samstag dominierte der Rookie die Geschehnisse in Oschersleben. Nach der Pole-Position im Zeittraining, entschied er auch beide Heats für sich und stand im ersten Wertungslauf ebenfalls in der ersten Startreihe. Diese komplettierte Gastfahrer Yannik Witte (SRP Racing Team) als Zweiter. „Ich bin sehr zufrieden mit unserer Premiere in der DSKC, für die kommende Saison planen wir eine Teilnahme an allen Rennen“, sagte Witte am Samstagabend.
Tubben setzte am Finaltag seine Performance vom Vortag fort. Mit einem perfekten Start übernahm er im ersten Rennen die Führung und gab diese auch im Verlauf der 25 Rennrunden nicht ab. Verfolger Witte blieb zwar in Schlagdistanz, hatte aber nie die Möglichkeit seinen Markenkollegen abzufangen. Das CRG-Podium perfekt machte der Dritte Max Weering (CRG Holland). Früh kämpfte er sich in die Top-Drei und fuhr ein ruhiges Rennen. Ebenfalls sicher waren die Plätze vier und fünf: Nach anfänglichen harten Positionskämpften setzten sich Patrick Kreutz (RS Motorsport) und Mark Potman (CRG Holland) vom weiteren Feld ab und verwalteten ihre Ränge.
Auch im zweiten Durchgang war Tubben in seinem Element und fuhr zu einem klaren Doppelsieg. Entsprechend glücklich war er im Ziel: „Besser hätten die Rennen nicht verlaufen können. Nach dem gelungenen Samstag, habe ich auch heute gewonnen und damit die Führung in der Meisterschaft übernommen. In Kerpen kämpfe ich nun um den Titel.“ Zahlreiche Überholmanöver gab es im Kampf um die weiteren Ränge. Letztlich behauptete sich Weering vor Witte als Zweiter. Letzterer erhielt im Anschluss jedoch einen Wertungsausschluss, seinen Platz erbte Christoph Hold (Maranello Kart Srl.) vor Kreutz und dem Schweizer Marco Forrer (Mach1 Motorsport).
Meisterschaftsstand DSKC nach 8 von 10 Läufen:
1. Max Tubben (165 Punkte)
2. Symen Wiggers (128 Punkte)
3. Christoph Hold (118 Punkte)
4. Patrik Kreutz (103 Punkte)
5. Maximilian Paul (93 Punkte)
DJKM: Marseglia und Hauger teilen sich Siege
Leonardo Marseglia (Tony Kart Racing Team) kam am Samstag bestens zurecht und führt das hochkarätige Feld der Junioren nach den Vorläufen an. Im ersten Finale am Sonntag sorgten die Youngsters für viel Abwechslung. Mads E. Hansen (TK Racing) legte den besten Start hin und übernahm die Führung. Doch Verfolger Marseglia ließ sich nicht abschütteln und nutzte zu Rennmitte seine Chance. Er ging an dem Dänen vorbei und bestimmte das Tempo an der Spitze. Mit dem Fallen der Zielflagge feierte er seinen ersten Saisonsieg. „Darüber bin ich sehr glücklich. Am Anfang hatte ich leichte Probleme, danach lief es aber deutlich besser und ich habe gewonnen“, strahlte der Rookie im Ziel. Nach der verlorenen Führung behauptete sich Hansen als Zweiter vor Dennis Hauger (CRG Holland). Der Meisterschaftsfavorit kämpfte sich aus Startposition 13 bis auf das Podium nach vorne. Als Vierter folgte Sami Taoufik (Ricky Flynn Motorsport) vor dem besten Deutschen Marius Zug (RL-Competition.com).
Der Norweger Dennis Hauger zeigte im zweiten Lauf einmal mehr, dass er zu den großen Titelanwärtern gehört. Wie schon in Ampfing und Genk sicherte sich der CRG-Fahrer einen Laufsieg und übernahm damit die Führung im Gesamtklassement. „Leider hatte ich in einem Heat einen Ausfall und bin dadurch zurückgefallen. Heute habe ich aber unser Potential gezeigt, ein großer Dank an mein Team für die großartige Unterstützung“, strahlte der Skandinavier auf dem Siegerpodium. Für viel Freude im deutschen Lager sorgte Marius Zug. Als Fünfter in das Rennen gestartet, kämpfte sich der Bayer nach vorne und feierte mit Rang zwei sein bisher bestes Ergebnis in der Deutschen Junioren Kart Meisterschaft. Der Marokkaner Taoufik schloss die Top-Drei ab. Auftaktsieger Marseglia fiel bereits in den ersten Runden zurück und wurde am Ende Vierter. Kas Haverkort (CRG Keijzer racing) folgte auf Platz fünf.
Meisterschaftsstand DJKM nach 8 von 10 Läufen:
1. Dennis Hauger (177 Punkte)
2. Charles Milesi (163 Punkte)
3. David Vidales (127 Punkte)
4. Mads E. Hansen (90 Punkte)
5. Leonardo Marseglia (89 Punkte)
DSKM: Pex-Brüder räumen mit Zweifachsieg ab
Altmeister Davide Foré (Gold Kart Racing Team) war im Zeittraining der Deutschen Schaltkart Meisterschaft am Schnellsten. Im Verlauf der Heats gab er das Zepter aber an Daniel Stell (SRP Racing Team) ab. Der Deutsche lieferte eine starke Performance ab und zog ein positives Zwischenresümee: „Leider hatten wir im Saisonverlauf nicht immer Glück, heute konnte ich aber mein Potential zeigen und möchte morgen daran anknüpfen.“
Stell nutzte seine Spitzenplatz und entschied im ersten Rennen den Start für sich. Jedoch musste er sich schon nach wenigen Metern den Angriffen seiner Verfolger beugen. Jorrit Pex (CRG Holland) übernahm in der zweiten Runde die Führung und baute diese kontinuierlich aus. Mit einem deutlichen Vorsprung wurde der vierfache deutsche Meister als Sieger abgewinkt. Dabei profitiert er auch etwas von den engen Kämpfen im Verfolgerfeld. Sechs Fahrer duellierten sich um die verbleibenden Top-Ränge. Am Ende behauptete sich Patrik Hajek (Kosmic Racing Department) und wurde vor Marco Ardigo (Tony Kart Racing Team) Zweiter. Als Vierter folgte John Norris (KSM Schumacher Racing Team) vor Davide Foré (Gold Kart Racing Team). Polesetter Stell rutschte noch bis auf Rang sieben ab.
Stan Pex (CRG Holland) löste im zweiten Rennen seinen Bruder Jorrit an der Spitze ab und feierte seinen ersten Saisonsieg. „Es ist ein tolles Gefühl in solch einem starken Teilnehmerfeld gefüllt mit mehreren Welt- und Europameistern zu gewinnen. Der Speed war super und ich habe meine Chance genutzt“, strahlte der Jüngste aus der Pex-Familie im Ziel. Der bis dahin Führende Hajek ließ sich trotzdem nicht aus der Ruhe bringen, blieb in Schlagdistanz und wehrte damit die Angriffe seines Verfolgers ab. Jorrit Pex fehlte der nötige Speed für die ersten beiden Ränge und sammelte als Dritter wichtige Meisterschaftspunkte. Ardigo und Foré landeten auf den weiteren Pokalrängen. Bester Deutscher wurde Kevin Pieruszek (KSW BirelART Austria Racing Team) auf Platz acht.
Meisterschaftsstand DSKM nach 8 von 10 Läufen:
1. Jorrit Pex (181 Punkte)
2. Marco Ardigo (146 Punkte)
3. Davide Foré (139 Punkte)
4. Patrik Hajek (129 Punkte)
5. Paolo De Conto (95 Punkte)
DKM: Doppelsieg und Meistertitel für Paavo Tonteri
„Dass es hier schon zum Meistertitel reicht hätte ich nicht gedacht“, sagte der frischgebackene DKM-Champion Paavo Tonteri am Sonntagabend. Dass er den Titel verdient hat, unterstrich er abermals im Verlauf der beiden Renntage. Bereits am Samstag gab er den Ton an und war auch am Sonntag in den Finals nicht zu bremsen.
Direkt im ersten Wertungslauf entschied der fliegende Finne den Start für sich und baute seine Positionen aus. Im Kampf um die Meisterschaft fiel mit seinem vierten Saisonsieg schon eine kleine Vorentscheidung. Dabei profitierte er auch durch einen Ausfall seines ärgsten Verfolgers Karol Basz (Kosmic Racing Department). Der Pole lag auf Rang zwei, schied aber mit einem technischen Defekt aus. Für strahlende Gesichter beim CRG TB Racing Team sorgte Tim Tröger (CRG TB Racing Team): Der Sachse lieferte sich ein tolles Duell mit Noah Milell (Kosmic Racing Department). Beide wechselten sich mehrmals auf Rang zwei ab, letztlich behauptete sich der Deutsche als Zweiter und sorgte für einen Doppelerfolg seines Teams. Milell folgte als Dritter vor Luca Lippkau (CRG TB Racing Team). Der Westfale ging erst in der letzten Kurve mit einem starken Manöver an David Brinkmann (KSM Schumacher Racing Team) vorbei und holte sich Platz vier.
Nach der dominanten Vorstellung von Tonteri im ersten Durchgang, wurde es im zweiten Lauf noch einmal aufregender. Am Start fiel er hinter seine Teamkollegen Lippkau und Tröger zurück. Doch mit zwei starken Manövern kämpfte er sich zurück an die Spitze und kontrollierte das Tempo. „Ich danke meinem Team, CRG und KVS Engines für die Unterstützung in diesem Jahr. Ohne deren Hilfe wäre der Gewinn der Meisterschaft nicht möglich gewesen“, freute sich Tonteri am Abend. Als Zweiter folgte Tony Kart-Pilot Clement Novalak. Der Brite schloss die Lücke zum Führenden, kam aber zu keinem Zeitpunkt in direkte Schlagdistanz. In der Vergabe um Rang drei fiel die Entscheidung erst kurz vor Rennende. Tröger, Jean-Baptiste Simmenauer (Tony Kart Racing Team) und Lippkau duellierten sich um den verbleibenden Podestrang. Beim Überqueren der Ziellinie hatte Simmenauer die Nase vorne und holte sich vor Lippkau und Tröger Position drei.
Meisterschaftsstand nach 8 von 10 Läufen:
1. Paavo Tonteri (212 Punkte)
2. Karol Basz (146 Punkte)
3. Jean-Baptiste Simmenauer (134 Punkte)
4. Clement Novalak (105 Punkte)
5. Noah Milell (101 Punkte)
Nach dem spannenden Schlagabtausch in Oschersleben treten die Akteure der Deutschen Kart Meisterschaft bereits in zwei Wochen (23.-25. September) beim großen Finale auf dem Erftlandring in Kerpen gegeneinander an. Serienkoordinator Stefan Wagner blickt den letzten Wertungsläufen des Jahres mit großer Freude entgegen: „Ich möchte dem ACV für die gute Organisation der Veranstaltung in Oschersleben danken und natürlich meine besten Glückwünsche Paavo Tonteri senden. Er hat in der DKM eine tolle Performance abgeliefert und am Ende verdient die Meisterschaft gewonnen. Beim Finale in Kerpen wird es aber keineswegs langweilig, in den anderen drei Klassen hängen die Fahrer noch sehr eng zusammen.“
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